SCHÖPFUNGSMESSE 28. September 2025 |
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Hinführung: Wir kommen zusammen, um Erntedank zu feiern. Wir sitzen zusammen und genießen. Genießen die Gaben, die Gott uns schenkt. Das, was Gott wachsen lässt und was wir daraus machen. Doch der Genuss hat ein Ende, wenn er zum Exzess, wenn er selbstzerstörerisch wird. Geben wir Gott die Chance, uns zu beschenken und sich seiner herrlichen Werke zu freuen, oder betonieren wird sie zu? Füllen wir die Welt mit Abfall und Plastik, bis Umweltgifte und Mikroplastik die Früchte der Erde ungenießbar machen, oder wissen wir unsere Welt zu schützen? - Der reiche Prasser im Evangelium bestraft sich ja selbst, zuvorderst seine Leber, sein Herz. Bestrafen wir uns selbst und andere mit der Art wie wir die Welt exzessiv konsumieren, missbrauchen? Oder hören wir auf die Propheten, die es auch jetzt gibt und die schon in alttestamentarischen Zeiten immer wieder als Sonderlinge betrachtet und überhört wurden? Tagesgebet: Gott, Schöpfer der Erde und allen Lebens. Du hast uns diese Welt mit all ihren Wundern zur treuen Obsorge gegeben. Schenke uns Einsicht, Mut und Kraft, deinen Auftrag zu erfüllen, dem Missbrauch und der Ausbeutung Widerstand zu bieten, damit Gerechtigkeit, Friede und Versöhnung mit der Schöpfung wirklich werden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen Lesung: Am 6, 1a.4-7 1 Tim 6, 11-16 Evangelium: Lk 16, 19-31 Predigtgedanken: Wir feiern heute Erntedank und befinden uns mitten in der Schöpfungszeit, die stets im September bis zum Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi andauert. Erntedank gibt uns den Anlass unsere Umwelt, die uns beherbergt und ernährt, als das Geschenk Gottes anzunehmen, dass sie ist. Mit diesem Geschenk geht auch Verantwortung einher: Ein verantwortungsvoller, bewusster Umgang mit Natur, Tieren und Pflanzen. Die Tageslesungen erinnern uns daran, dass wir diese Geschenke bereitwillig mit unseren Mitmenschen teilen sollen. Eine Anleitung zu einem solchen gerechten Leben gibt die zweite Lesung. Darin lobt der Apostel Paulus die Tugenden seines treuen Mitarbeiters Timotheus, den er als Vorbild sieht und beschreibt, wie wir uns als Christinnen und Christen verhalten sollen. Konkreter wird der Prophet Amos mit seinen Mahnungen in der ersten Lesung: Mit Worten voller Sozialkritik rügt er die Menschen aus dem Nordreich Israel, wo damals großer Wohlstand herrschte. Amos empört sich über den unreflektierten Genuss ohne Rücksicht auf Andere. Ein noch deutlicheres Bild zeigt Jesus im Evangelium: Auf der einen Seite der Reiche, der bedenkenlos im Überfluss lebt. Auf der anderen Seite, der Arme, Mittellose. Selbst im Tode meint der Reiche noch Befehle geben zu müssen: Zuerst verlangt er, Lazarus möge seine Schmerzen lindern. Dann will er, dass Lazarus seine noch lebenden Geschwister warnt. Beides bleibt ihm jedoch verwehrt. Womöglich mutet die Schilderung hart und unversöhnlich an, auch dadurch, dass der Reiche namenlos bleibt. Dagegen leitet sich der Name Lazarus vom hebräischen "Eleazar" ab und wird mit "Gott hilft" übersetzt. Doch da Jesus hier eine fiktive Geschichte erzählt, sollten wir dieses Gleichnis vielmehr als Warnung zu einem aufrechten, gerechten Handeln verstehen. Dafür spricht auch die Einbindung des Abraham: Sicher ist uns allen noch gut die Situation aus dem ersten Buch Mose in Erinnerung, wo Abraham mit Gott um Sodom feilscht. Abraham bittet Gott dort von der Vernichtung der Stadt abzusehen, damit einige wenige gerechte Bewohnerinnen und Bewohner gerettet werden. Setzt Jesus hier bewusst auf diesen barmherzigen Abraham? Will er verdeutlichen, dass der Reiche und seine Geschwister besonders unwillig sind, von ihrem falschen Weg des rücksichtslosen Überflusses abzuweichen? Gabengebet: Jetzt, Gott, willst du uns begegnen. Jetzt willst du unser Herz berühren. Jetzt willst du uns verwandeln wie Brot und Wein. Rühre uns an, rüttle uns auf, verwandle uns, damit wir deinem Ruf zur Bewahrung der Schöpfung folgen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen Fürbitten: Guter Gott, mittlerweile spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels, den wir durch unser eigenes Handeln verursacht haben, am eigenen Leib. Unwetter, Überschwemmungen sowie Dürren führen dazu, dass Menschen ihr Hab und Gut verlieren, hungern, verletzt werden oder sogar sterben. Guter Gott, schenke diejenigen Menschen, die noch immer die Auswirkungen ihres Handelns nicht erkennen oder erkennen wollen, Einsicht. Vor allem den einflussreichen Menschen, damit sie nicht mehr den eigenen wirtschaftlichen Nutzen vor den Schutz unserer Welt stellen. Guter Gott, wir bitten dich. Guter Gott, lass aber auch die einzelnen Menschen erkennen, dass es auf jeden ankommt, der seinen Lebensstil im Sinne unserer aller Umwelt anpasst. Kleine Dinge von jedem einzelnen können zusammen Großes bewirken. Guter Gott, wir bitten dich. Guter Gott, lass die jungen Menschen trotz der in vielerlei Hinsicht schwierigen Lage positiv in die Zukunft sehen und gib ihnen die Kraft, diese zu meistern. Guter Gott, wir bitten dich. Guter Gott, wir denken an diejenigen, die uns vorausgegangen sind. In vielerlei Hinsicht können sie uns noch heute Vorbild sein: mit der Freude, an dem was man hat, mit Bescheidenheit und einem weniger aufwändigem Lebensstil. Guter Gott, wir danke dir. Guter Gott, wir legen jetzt still unsere Gedanken vor dich. Guter Gott, wir bitten dich. Meditation: Du, in allem. Du, in allem, was mich umgibt, in Wind und Wasser, in allen Pflanzen und Tieren. Gott Vater, von dir kommt alles Leben. Du, in jedem Menschen, dem ich begegne, in jedem, dem ich nahe bin. Gott Sohn, du bist unser Bruder. Du, in meinem Erkennen und Tun, in meinem Denken und Fühlen. Gott Heiliger Geist, du machst uns zur Liebe fähig. Du Gott, mein Leben in mir. Schlussgebet: Guter Gott, du hast uns deine Schöpfung anvertraut - die Erde, die Luft, das Wasser, das Leben. Wir danken dir für alles, was uns nährt und Freude schenkt. Gib uns offene Augen für das Schöne, und ein mutiges Herz, das Verantwortung übernimmt, damit wir Spuren der Liebe hinterlassen in deiner wunderbaren Schöpfung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen Segensgebet: Der Herr schenke dir für deine Mitwelt - Mensch, Tier und Pflanze: die Behutsamkeit seiner Hände für deine Hände die Güte seiner Augen für deine Augen das Lächeln seines Mundes für deinen Mund den Frieden seiner Worte für deine Worte die Wärme seines Herzens für dein Herz das Feuer seines Geistes für deinen Geist und das Geheimnis seiner Gegenwart. Das gewähre dir der dreieinige Gott: der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen |